Anzahl der Beiträge : 57 Bewertungssystem : 0 Anmeldedatum : 01.09.12 Alter : 28 Ort : Aschaffenburg Arbeit/Hobbys : technische Systemplanerin Laune : >.< Wer will das wissen?!?
RPG-Chara Name: Dana "Devilia" Was ist er/sie?: Dragorex (Mischwesen aus Drache,Dämon,Vampir ,Fee und Hexe) Beschreibung des Charakters: Finster, Launisch,Verrückt, aber eigentlich ganz nett - kann lecker Kekse backen ^^
Thema: DEMONZ! Krieg der Schatten Fr 11 Jan - 18:42
Ok - ich hab malwieder (oder immer noch? O.o) nix zu tun. Also - viel Spaß bei DEMONZ! Krieg der Schatten
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„Grey? GREY!“ Schockiert sah Dana ihren Bruder an. Er bewegte sich nicht. Warmes Blut floss aus seiner Brust. „Grey, bitte wach auf!“ Dana fasste nach seiner Hand. Sie war kalt…. Kalt und leblos. Weinte sie? Dana spürte ihre Tränen gar nicht. Grey – ihr Bruder – der Mann, der ihr so viel beigebracht hatte – war tot?! Sie konnte es nicht glauben. Schmerz durchzuckte sie. Es fühlte sich an, als würde man, ihr dutzende Klingen der rostigen Schwerter der Rox in ihr Herz bohren. Ein kaltes Lachen ertönte hinter ihr. Sie drehte sich langsam um. Durch das von einer schwarzen Kapuze verhüllte Gesicht konnte Dana ein breites Grinsen erkennen. „Wer bist du?!“ rief Dana, doch Greys Mörder lachte daraufhin nur noch lauter und nahm Scottie und Kira, welche bewusstlos am Boden lagen, ins Visier. „NEIN! Nicht auch noch die beiden! Ich werde sie bis aufs Blut verteidigen!“, schoss es Dana durch den Kopf, wärend sie sich schützend vor ihre jüngeren Geschwister warf. Sie sah Blut spritzen. Dieses Mal war es nicht das von Grey…. Es war ihr Blut.
„Aaah!“, schreiend wachte sie auf. Der Vollmond umhüllte ihren Rastplatz in sanftes, weißes Licht. Blinzelnd sah sie sich um. Ihr Blick fiel auf Scottie und Kira, welche im dämmerigen Mondlicht sehr blass wirkten. Waren sie etwa…? Dana schlich zu ihnen. Gottlob, es ging ihnen gut. Leise ließ sie sich wieder in das weiche Gras fallen und sah zu den Sternen. Acht Jahre waren vergangen, seitdem Grey ermordet wurde. Sacht strich sie über das Amulett mit dem schwarzen Rubin, welches er ihr vor seinem Tod überreicht hatte. Es leuchtete in einem blauen Licht auf, sollte Gefahr drohen. Doch nun war es schwarz und kalt. So wie immer.
Langsam stand sie auf. Sie wusste, dass sie nicht mehr einschlafen können würde, also beschloss sie einen kleinen Mondspaziergang zu machen. Sie wollte grade gehen, als ein leises Hecheln hinter ihr ertönte und eine warme Wolfsnase sie anstupste. „Hate…“ Dana streichelte das seltsame Untier mit dem Kopf und dem Körper eines Wolfs, den Flügeln eines Drachen, den Fängen eines Tigers und den Hörnern eines Bullen. Hate sah sie mit seinen großen, gelben Augen ein wenig besorgt an und leckte mit seiner Schlangenzunge ihren Arm ab. Ein trauriges Lächeln umspielte Danas Mund. „…jetzt guck doch nicht so….“ Hate legte den Kopf schief und wuffte kurz und leise, so als wollte er fragen, wohin sie denn gehe und wieso sie ihre Geschwister zurückließ. Dana erklärte, wärend sie ihn ein wenig streichelte: „ keine Sorge. Ich bleibe nicht lange weg….“ Wärend sie Kira und Scottie noch einen letzten Blick zuwarf, fügte sie hinzu: „ Und du passt mir gut auf die Beiden auf, ja? …ich will nicht, dass ihnen etwas zustößt….“ Als Beweis, dass er sie verstanden hatte, stand Hate auf und trottete zu den beiden und ließ sich neben dem kleinen dreizehnjährigen Jungen mit dem kurzen braunen Haaren nieder. Scottie schlief ungerührt weiter und schob die rote Mütze, die er sich erfolgreich ergaunert hatte, ein wenig tiefer ins Gesicht, um nicht von dem hellen Mondlicht geweckt zu werden. Dana verdrehte die Augen. Scottie schlief eigentlich immer wie ein Murmeltier. Allerdings konnte er spüren, wenn Gefahr drohte. Das bewunderte Dana an ihm. Seit Grey tot war, hatte er sich sehr verändert. Er war zwar noch immer zu Späßen aufgelegt und überschätzte sich noch immer viel zu viel – trotzdem achtete nun sehr viel mehr auf Dana und Kira. Scottie war ein geschickter kleiner Waffenhersteller geworden. So hatte er sich selbst Pfeile und einen Bogen gebaut und eine kleine Steinschleuder, um sich in Notfällen zu verteidigen. „Grey wäre bestimmt stolz auf ihn….“, dachte Dana lächelnd, denn Grey war es gewesen, der ihm das Waffen bauen beigebracht hatte. Jagen konnte Scottie gut. Meist war er es, der zuerst etwas zu Essen, meist Kaninchen oder Vögel, erspähte. Dann schlich er sich vorsichtig und vollkommen lautlos an, wie eine Katze wenn sie auf Beutesuche ging. Er war ganz anders als seine vier Jahre jüngere Schwester Kira. Kira war eine kleine, sehr neugierige aber auch sehr liebenswerte kleine Schwester. Sie plapperte immerzu munter vor sich hin, egal, ob man ihr zuhörte oder eben nicht. Sie war auch öfters zu Streichen aufgelegt. Man konnte ihr jedoch nicht allzu lange Böse sein. Das lag an ihren großen, smaragtgrünen Augen. Wenn sie wollte, konnte sie richtig mitleidig gucken und auch ganz lieb sein. Sie war eine fantastische Schauspielerin. Auch wenn sie sehr unscheinbar wirkte, hatte sie es faustdick hinter den Ohren. Durch ihre niedliche Art gelang es ihr oft einige Leute auf der Straße erfolgreich um Essen anzubetteln.
Ein wenig zögernd entfernte sich Dana von der Gruppe und durchstreifte die Gegend. Das „Schattenreich“ dürfte nicht mehr weit weg sein. Dort würden sie bestimmt mehr Anhaltspunkte über ihre Herkunft erfahren. Dana, Grey, Kira und Scottie waren Waisen. Keine gewöhnlichen Waisenkinder. Sie waren Dämonen. Dämonen des Schattenclans. Das besagte das Zeichen auf ihren Hälsen. Ein schwarzer Halbmond ist das Zeichen des Schattenreichs. Weder Dana noch ihr älterer Bruder Grey konnten sich erklären, wie sie in das feindliche Reich des Blutclans gelangt waren. Von den Bürgern dort wurden sie immer gemieden, wenn sie das Zeichen des Schattenclans erkannten. Aus diesem Grund hielten sie ihre Hälse bedeckt. Scottie und Grey hatten sich immer einen Schal um die Köpfe geschlungen, wärend Dana und Kira ihr Zeichen durch ein Halsband verdeckt hielten.
Plötzlich blieb Dana stehen, Ihr Amulett leuchtete blau auf. „Mist, das heißt nichts Gutes…“ Vorsichtiger geworden, sah sie sich um und hielt ihr Schwert griffbereit. Ruhig lauschte sie in die Nacht hinein. Ein widerlicher Gestank drang in ihre Nase. „Igitt! Hier irgendwo muss ein Roxlager sein!“, dachte sie, sich die Nase zuhaltend. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, kletterte Dana auf den nächstbesten Baum, eine knorrige, alte Eiche und versuchte die Rox ausfindig zu machen. Mal abgesehen von den Bewohnern des Blutclans waren Dana und ihre Geschwister auch bei den gefährlichen Rox nicht gern gesehen. Die Rox sind eine Sippe von kahlen, sehr starken und sehr blutdurstigen Geschöpfen. Sie töten Menschen aus Spaß und ernähren sich auch davon. Ein einziges Mal ist Dana ihnen bisher begegnet. Sie trugen einfache Kleidung, aus Leinen und darunter schwere Kettenhemden, zum Schutz. Ihre treuen Begleiter sind die Panterhunde, auf denen sie reiten. Bei dem Zusammentreffen mit Revanos, dem Anführer der Rox, hatte Danas Bruder Grey ein Auge und seine linke Hand eingebüßt. Es war besser ihnen nicht in die Quere zu kommen. Dana hörte das Jaulen und Fauchen der Panterhunde. Es schallte von nicht allzu weit weg zu ihr herüber. Sie mussten ganz in der Nähe sein…
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„He, Nagos. Da oben sitzt eines von diesen Menschendingern.“, hörte sie eine raue Stimme unter sich sagen. Durch das dichte Laub der Eiche erkannte Dana zwei Rox. „ Spielen wir Bäumchen wechsel dich….“, erwiderte der Rox namends Nagos und begann gegen den Baum zu hämmern. Dana hielt sich fest, so gut sie konnte. Doch es nützte nichts. Der Baum fiel um und begrub Danas Beine unter sich. Sie konnte sich nicht wehren. Die beiden stinkenden Rox betrachteten sie begierig. Dana schluckte. Gleich würde alles vorbei sein. Wie Kira und Scottie wohl ohne sie auskommen würden? Das würde sie wohl nie erfahren… Dana schloss ihre Augen und wartete darauf, dass einer der Rox sein Schwert in ihr Herz bohren würde oder sie mit seiner Keule erdrosseln würde. Aber nein. Ein gequälter Aufschrei der Rox ließ Dana wieder die Augen öffnen. Der eine Rox lag blutend mit einem Schwert im Kopf am Boden. Sein Partner Nagos kämpfte wärendessen gegen eine bewaffnete Reiterschar, die Dana nicht kannte. Sie sah zu, wie die fremden Krieger ihn mit Pfeilen beschossen und Rexeshunde, solche wie Hate, auf ihn losließen. Die Rexes zerfleischten den Rox regelrecht. „Der ist erledigt, wir brechen auf!“, hörte Dana eine Stimme sagen. Sie wollte um Hilfe rufen, doch ihr fehlte die Stimme. Wärend die Reiter verschwanden, kämpfte sie sich mühsam frei. In einiger Entfernung erklangen weitere Rox-Schreie. Egal wer diese unbekannten Krieger waren, sie schienen sehr gute Kämpfer zu sein. Taumelnd stand Dana auf. Erst als sie ein paar Schritte gegangen war, bemerkte sie, dass sie eine Blutspur hinterließ. „Mist….“ An ihrem Arm war eine klaffende Wunde. Ein Rexes der unbekannten Krieger tauchte plötzlich auf. Er musste ihr Blut gewittert haben. Verängstigt wich sie ein paar Schritte zurück, als einer der Krieger, vermutlich ihr Anführer, auftauchte. „Deimos, komm her!“, befahl er und der Rexes ging zu seinem Herrn zurück. Dieser erblickte Dana, welche kreidebleich und eine Hand auf ihren blutenden Arm drückend an dem umgestürzten Baum stand. Langsam näherte er sich ihr, doch noch bevor Dana in sein Gesicht blicken konnte, wurde sie ohnmächtig.
Sie wachte auf einer Lichtung im Schatten der Bäume auf. Der Fremde Krieger saß ein wenig abseits von ihr, beobachtete sie jedoch misstrauisch. Nun, da er sah, dass sie wach war, begann er zu sprechen. „ ….du hast vielleicht nen festen Schlaf…. Wer bist du? Und warum treibst du dich bei den Rox rum?“ „ Ich….ich hab mich nicht rumgetrieben…. Ich….“ Sie hielt inne, da sie bemerkte, wie er sie ansah. Seine gelben Augen musterten sie eingehend. „Du - was? Sag schon. Was machst du allein bei einem Rox-Lager? Bist du mit ihnen verbündet?“ Seine Stimme klang kalt und herzlos. Aber das überraschte Dana nicht sonderlich. Als Krieger darf man nicht so gefühlsduselig sein. Und möglichst auch nicht mitfühlend. Sie hatte es selbst erlebt, als sie zusehen musste, wie Grey starb. Grey hatte alles getan um seine Geschwister zu schützen. Und genau das kostete ihm das Leben.
„Ich bin nicht mit ihnen Verbündet…. Ich habe nur eine Nachtwanderung gemacht…. Ich bin eine Reisende und ich wollte sichergehen, dass meinen Geschwistern nichts geschieht…“, sagte sie, noch immer mit zittriger Stimme. Plötzlich schien ihr klar zu werden, was sie grade gesagt hatte. „ MEINE GESCHWISTER! Mist, ich muss-“ Der Fremde stand plötzlich neben ihr und hielt sie am Arm fest. „ Keine Sorge. Es geht ihnen gut. Wir haben den Knirps mit der roten Kappe und das kleine Mädchen in der Nähe gefunden. Sie haben sich bereits Sorgen um dich gemacht.“ Etwas Beruhigendes und tröstendes lag in seiner Stimme, auch wenn seine Augen weiterhin misstrauisch dreinschauten. Er zog sie sanft zu sich. Seine Hände fühlten sich warm an. „Iss erstmal etwas…. Du siehst ziemlich mitgenommen aus….“, murmelte er und deutete auf den Hasen, der an einem Feuer aufgespießt war. Wärend sie aß, wechselte er den Verband ihrer Wunde. „Sag mal…. Wer bist du eigentlich?“, mümmelte sie, ihn von der Seite betrachtend. Er hielt inne: „Mein Name ist Ryuga. Ich bin der Kronprinz des Blutreichs. Meine Leute und ich waren auf dem Weg zum Erdreich, weil die Handelswege dorthin angeblich durch Roxangriffe abgeschnitten wurden….“ Dann schwieg er eine Weile. „….er kommt aus dem Blutreich…..besser ich verrate ihm nicht mein Reiseziel…. Das Schatten- und das Blutreich sind schon seit Jahren verfeindet….“
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fuhr er fort: „ Ich weiß, wohin eure Reise gehen soll….“ „WAS? Woher?“ , Dana war verwirrt. Was wusste er und wie viel wusste er über sie? Ryuga grinste: „ Deine kleine Schwester ist sehr gesprächig….“ Dana fluchte. „Mist, kann Kira denn nichts für sich behalten?!“ „….keine Sorge….. wir werden euch nicht an euren Zielen hindern…..“, fuhr er fort. Erleichtert atmete Dana aus: „ ….Danke….“ Ryuga sah sie wieder mit seinen kalten, ruhelosen, gelben Augen an: „ Trotzdem…. Das Schattenreich ist ein ödes verlassenes Gebiet. Keine Menschenseele lebt dort. Also – wieso wollt ihr dort hin?“ Dana dachte nach: „ ….ob ich ihm vertrauen kann? ob ich ihm das Mal des Schattenclans zeigen soll…? ... er ist der Kronprinz des Blutreichs…. Warscheinlich würde er mich töten… aber…..wenn ich ihm keine Antwort gebe, wird er sicher wütend…..“ Langsam nahm sie ihr Halsband ab und offenbarte das Zeichen. „ Ich gehöre zum Schattenclan. Ich will herausfinden, wer ich bin und wie ich hier her gekommen bin.“ Sie wartete darauf, dass Ryuga sein Schwert zog und sie bedrohte, doch er tat es nicht. Im Gegenteil: „ …dachte ich mir…..“, Er stand auf und zog auch sie auf die Beine. „Komm. Ich bringe dich jetzt zu deinen Geschwistern.“ Ein wenig scheu fragte sie: „ …... und dann? Werdet ihr uns einsperren oder töten lassen? Wir sind schließlich Feinde eures Volkes….“ Aber Ryuga erwiderte: „ Ach ja? Bisher hast du dich nicht grade wie ein Feind benommen. Und ganz ehrlich: ich bezweifle, dass du überhaupt gefährlich werden kannst.“ Beleidigt folgte sie ihm. „ Was soll das heißen? Mit Töten verdiene ich mir mein Geld!“ Ryuga meinte unbeeindruckt: „ Ach ja? Was tötest du denn – Kaninchen oder Einhornratten?“ Dana sparte sich die Antwort. Stattdessen sagte sie: „ …. Wie auch immer….. Ich weiß, dass dir die Bräuche meines Clans vermutlich egal sind, aber…. Es ist Gesetz meines Clans, dass man dem, der einen vor dem Tod gerettet hat, dienen muss. Und du hast mir das Leben gerettet….“ Ryuga ging unbekümmert weiter. Dana betrachtete ihn ein wenig. Er war muskulös – kein Wunder, er war ein Krieger. Seine Kleidung sah elegant aus und doch schützte sie ihn bestimmt gut, durch die starken Schulterplatten und das Metall an den Handschuhen und Kettenhemd. Man merkte schon, dass er ein Krieger war, wenn man sich in seiner Gegenwart befand. Ein Schwert trug er bei sich, Pfeile und Bogen hatte er geschultert. Sein Kampfgeist umgab ihn wie eine Art finstere Aura. Sein Gesicht zierte eine Narbe, die sich über sein linkes Auge zog. Die rote Flamme in seinem silbernen Haar leuchtete auf, sobald ein Lichtstrahl durch das dichte Gestrüpp des Waldes auf sie fiel. Endlich sprach er: „ Dann befehle ich dir, mir nicht zu dienen. Das letzte was ich brauche ist ein unfähiger Klotz am Bein.“ Das wurde Dana zu viel. „ Unfähiger Klotz!?!“ Sie blieb stehen. Ryuga drehte sich wieder zu ihr. „ Ja. Außer du beweißt mir das Gegenteil.“ Ein schelmisches Lächeln breitete sich auf Danas Gesicht aus: „ Gut. Was soll ich tun?“ Ryuga warf ihr Pfeil und Bogen zu und deutete auf einen Adler am Himmel. „ Den wirst du abschießen. Wenn du das schaffst bist du wenigstens zu etwas nütze….“ „Ok…“ Dana spannte den Pfeil ein und zielte auf den Raubvogel. Ein Schuss – und der Adler fiel vom Pfeil durchbohrt zu Boden. Ryuga zog den Pfeil aus dem Vogel. „ ...ok. Du taugst doch zu etwas….“, gab er milde beeindruckt zu, denn der Raubvogel war bereits ziemlich weit weg gewesen. Dana strahlte. Doch dann meinte er: „… trotzdem werde ich dich nicht brauchen….“ Dana fiel etwas ein. Sie zog etwas aus ihrer Tasche und drückte es Ryuga in die Hand. „Nimm wenigstens das. Das ist ein schwarzer Rubin mit magischen Eigenschaften. Ich habe auch einen. Wenn du mich brauchst, leuchtet meiner auf.“ Ryuga spürte, dass sie nicht aufgeben würde, also nahm er den schwarzen Rubin und hängte sich das Amulett um. „….komm schon. Deine Geschwister warten.“ , sagte er ohne sich umzudrehen. Dana folgte ihm gedankenverloren durch den grünen Laubwald. Erst jetzt bemerkte sie, dass es langsam anfing zu dunkeln und sie beschleunigte ihre Schritte ein wenig, denn auch Ryuga war schneller geworden, um vor Einbruch der Dunkelheit den Lagerplatz zu finden.
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Er schien nicht sehr gesprächig zu sein. Das war auch gut so, denn so konnte sie sich ersteinmal sammeln. „Hey, alles in Ok mit dir?“, fragte Ryuga plötzlich.,“ Du bist so still geworden….“ Dana sah auf. „ Nein, alles in Ordnung…“, erwiderte sie. Als sie bemerkte, dass er sie gar nicht angesehen hatte, sah sie weg von ihm. „Ich bin ihm egal…..es ist Sitte des Blutclans, sich um Verletzte zu kümmern, egal ob sie dem Feindlichen oder dem eigenen Clan angehören, solange sie nicht selbst angreifen…. Ich hätte es eigentlich wissen sollen….“ Er blieb stehen: „….da stimmt etwas nicht….“ Dana folgte ihm leise duch das Gestrüpp folgend. Hinter einem mächtigen, alten Baum hervorlugend beobachtete Ryuga das Lager seiner verbündeten Reiter. „….Rox….“, murmelte er. „Was? Noch mehr von denen?“, flüsterte Dana. Ryuga nickte, ohne seinen Blick von dem Geschehen im Lager abzuwenden: „ sie haben fast jeden meiner Männer getötet. Deine Geschwister und mein Bruder wurden gefesselt. Nicht mehr lange und sie sind auch dran, wenn wir nichts tun.“ Dana versuchte auch einen Blick aufs Lager zu erhaschen und wollte sich davonstehlen zu einem der großen Felsen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, doch Ryuga hielt sie zurück. „… Warte.“ Dana schlich wieder zu ihm. „Was?“ Ryuga sah sie ruhig an und erklärte: „ Um sie zu befreien müssen wir wohl oder übel zusammenarbeiten. Ich werde sie ablenken. Du befreist deine Geschwister und meinen Bruder.“ Dana nickte, auch wenn sie gern mehr getan hätte. Sie hasste es unterschätzt zu werden. Ryuga ging zu den angepflockten Panterhunden der Rox und befreite diese. Er hatte sein Ziel erreicht: die Rox wurden darauf aufmerksam und gingen nachsehen. Ryuga wärendessen ritt auf seinem Rexes, Deimos, vor den Rox herum.“Fangt mich, wenn ihr könnt!“
„EINDRINGLING!“, rief einer der widerlichen Roxsippe. Nach und nach verschwanden alle Rox aus dem Lager und Dana schlich so schnell sie konnte, zu Kira und Scottie. Nachdem die beiden befreit waren, durchschnitt sie mit einem Dolch die Seile, mit denen Ryugas Bruder gefesselt worden war. Einen Augenblick stutzte sie. Das war sein Bruder? Die beiden sahen sich so gut wie überhaupt nicht ähnlich. Der Mann, den sie befreit hatte, hatte langes schwarzes Haar, welches ihm bis zu den Schultern reichte. Anstatt Umhang trug er einen schwarzen Langmantel, an dem zwei Pistolen befestigt waren. Ebenfalls schwarz waren das Shirt mit dem rot glühenden Pentagramm und die schwarzen Hosen. An der Gürtelschnalle war ein satanistisches Zeichen eingraviert. Seine roten Augen blieben an ihr hängen. „Komm schon – Ryuga wird die Rox sicher nicht ewig aufhalten können!“, Ryugas Bruder stand langsam auf. „ Dann lass uns verschwinden….“, seine Stimme klang kalt, wie ein jäher eisiger Windstoß. Er pfiff kurz mit zwei Fingern. Ein weiterer Rexes kläffte. Dana schlich zu der Stelle, von der der Klang herübergeschallt war. Die Rexes der Krieger hatten die Rox verschont. Während Ryugas Bruder einen davon befreite, erkannte Dana eine weitere bekannte Wolfsnase: „ Hate!“ Schnell machte sie sich daran ihn loszubinden. Scottie und Kira ließ sie aufsitzen und band einen weiteren Rexes los. „ Hate, bring sie in Sicherheit. Ich komme dann nach!“ Hate wuffte und erhob sich mit seinen Drachenschwingen in die Lüfte. Das Amulett an Danas Brust glühte auf, als ein Schrei die Stille zerriss. „Das war Ryuga!“, rief der andere Krieger und stürmte, sich mit dem Rexes durchs Unterholz schlagend, los, um seinen Bruder zu suchen. Dana folgte ihm. Umzingelt von Rox und stark blutend fanden sie ihn. Danas Gefährte lud seinen Bruder auf seinen Rexes und verschwand mit ihm in der Luft, bevor die Rox ihnen zu Nahe kamen. Danas Augen begannen zu glühen. Ohne zu wissen, was sie tat richtete sie ihre Hand auf die Roxsippe: „ Dies war das letzte Mal, dass ihr eine Familie zerrissen und treue Gefährten ermordet habt.“ Sie schloss ihre Hand zu einer Faust. In diesem Moment dröhnten laute Rox-Schreie aus dem Wald hervor. Ryuga, welcher wieder einigermaßen zur Besinning gekommen war, sah nach unten. Dort stand Dana. All die Rox, die ihn beinahe zerstückelt hätten, lagen tot am Boden, manche scheinbar unverletzt aber tot, andere grausam entstellt. Keiner von ihnen war noch am Leben. Dana wurde ohnmächtig. Der Rexes, den sie befreit hatte, lud sie auf und flog mit ihr den anderen nach.
„Hey…. Hast du gut geschlafen, Dornrösschen?“ Ryugas Stimme ließ sie wieder vollkommen wach werden. Am liebsten hätte sie sich sofort wieder hingelegt und weitergeschlafen, doch sie besann sich anders und setzte sich auf. Ryuga saß neben ihr. Es dauerte ein bisschen, bis ihre Umgebung schärfere Umrisse angenommen hatte. Sie waren ziemlich weit auf den Rexes geflogen, denn anstattdem grünen Laubwald, war sie nun in einer von einer felsigen Küste umgebenen Höhle gelandet. Sie sah hinaus aufs Wasser. Dana liebte das Meer – egal, ob es ruhig im blauen Sonnenlicht da lag oder, wie an jenem Tag, von düsteren Wolken verhangen wurde und die eisige Gischt nur so an die Felsen stieß. „…wo…..wo sind Kira und Scottie?“, fragte Dana müde. „ Sie müssten nicht weit von hier sein. Die beiden sind mit Scream losgezogen um die Gegend zu erkunden.“, erwiderte Ryuga, welcher sie aufmerksam beobachtete, so als wäre sie ihm vorher nie so richtig aufgefallen. „Scream?“ Ryuga gab ihr ein Stück Fleisch, welches er über dem kleinen Feuer briet, und erklärte: „ So heißt mein Bruder.“ Eine lange Zunge tauchte hinter ihm auf und leckte ihm übers Gesicht. „Sag mal, ist dein Rexes immer so?“, fragte er, sich ein wenig genervt den Sabber vom Gesicht wischend. Dana lächelte: „ Hate – wie schön, es geht dir gut!“, sagte sie das Untier knuddelnd, als eine kieksige Stimme ertönte: „ DANA!! Scottie, guck mal – Dana ist wieder wach!!!“, noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie von ihrer kleinen Schwester Kira überfallen und so heftig geherzt, dass sie kaum noch Atmen konnte. „KI-RRAAA – ich – krieg – keine - Luft-MEHR!“ Die Kleine ließ sie los und Dana schnappte nach Luft. Sie bemerkte, wie Ryuga sich das Lachen verkniff. Dana grinste ihn an. „ So,so. Er hat also doch Gefühle….“, dachte sie, als sie ein zweites Mal heftig umarmt wurde. „Dana! Endlich! Wir dachten schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen!“, sagte Scottie. „ Keine Sorge… es geht mir gut- solange ….ich…. noch… ATMEN KANN-“ Scottie ließ von ihr los und setzte sich neben Kira, als Scream dazukam. Er sagte nichts und ließ sich neben seinem Bruder auf einem der Felsen nieder. Scottie indes zog Kira an einem ihrer, wie Katzenohren vom Kopf abstehenden, Zöpfe und flüsterte: „Ich sagte ja, dass Dana und Ryuga viel besser zusammenpassen.“ Als er seine kleine Schwester schelmisch angrinste, erwiderte diese: „ Ach was – das wird bestimmt noch! Warts nur ab!“ Dana hatte ruhig zugehört. „ Ok, wovon redet ihr da? Heckt ihr wieder irgendwas aus?“ Beide verstummten schlagartig. Nun meldete sich Scream zu Wort: „ Die beiden versuchen schon die ganze Zeit zu überlegen, wie sie dich mit einem von uns verkuppeln können… echt nervig…“ Dana lächelte entschuldigend und Kira setzte ihren Ich-mach-doch-gar-nix-ich-bin-ganz-lieb! –Blick auf.
Scream beachtete die beiden nicht länger und schliff die Klinge seines Schwertes, indem er mit einem seltsamen Stein ein paar Mal darüber fuhr. Wärend Scottie und Kira die Köpfe zusammensteckten, wandte sich Ryuga an Dana: „ Ich habe dich unterschätzt….“ „Was meinst du?“, fragte Dana, an einem Stück Wildfleisch kauend. „ Ich sagte, dass du zu nichts nütze wärst…..das war wohl falsch…“ Dana warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie konnte kaum glauben, dass sich ein Typ wie Ryuga seine Fehler eingestehen konnte. Interessiert hörte sie ihm weiter zu. „…du hast eine ganze Roxschar im Alleingang fertig gemacht….und mir und meinem Bruder das Leben gerettet…...wie hast du das gemacht?“ „Wie hab ich was gemacht?“, fragte sie. „ Wie hast du die ganzen Rox getötet?“, fragte er neugierig geworden. Dana sah ins Feuer: „….ich weiß es nicht genau….“ Ryuga betrachtete sie ein wenig. Der Wind strich ihr ein wenig über das lange lockige Schwarze Haar mit den lila schimmernden Strähnen. Die Glut des Feuers spiegelte sich in den gelbgrünen Augen. „…die einzigen Menschen, die soetwas zustande bringen sind Blutsdämonen…und diese sind unglaublich selten…und noch seltener sind die, die Körper von Nichtmenschlichen Kreaturen kontrollieren oder gar zerstören können…“ Er lächelte ihr freundschaftlich zu: „ Schön, mal eine Artgenossin zu treffen...“ Dana brauchte einen Moment bis sie begriff, was er damit meinte. Sie sah zu ihm: „ Du bist auch ein Blutsdämon?“ Erstaunen machte sich in ihrem Gesicht breit. Von jedem der großen Weltreiche gibt es nur einen Blutsdämon und zudem gibt es in jedem der Reiche einen Dämon, der eines der Elemente beherrscht. Die großen Reiche, damit gemeint sind das Blut- und das Schattenreich, das Diamantreich, das Schneereich, das Wasservolk, die Windinseln, das Erdreich, die Sandvölker, die Waldstämme, das Sternenvolk und die Länder der Sonne. (Eigentlich hieß das Blutreich vor vielen Jahren einmal das Feuerland. Doch seit dem großen Krieg von Sorgow wurde es, nach seiner völligen Zerstörung neu aufgebaut und in „Blutreich“ umbenannt. In Gedenken an ihre vielen Opfer.) Die drei größten Regionen waren das Blut-, das Diamant- und das Schattenreich. Jedoch gab es in früheren Zeiten oft Spannungen zwischen dem Schatten- und dem Blutreich. Eines Tages wurde der Krieg zwischen diesen Reichen ausgerufen und ein mächtiges Monster, welches von den auserwählten Elements- und Blutsdämonen aus seinem ewigen Schlaf errufen wurde, zerstörte das gesamte Schattenreich. Warscheinlich gibt es keine lebendigen Elementsdämonen des Schattenreichs mehr. Dämonen die ein Element UND das Blut beherrschen, sind so gut wie gar nicht auffindbar, doch wenn man das Blut beherrschte, kann man auch ein Element erlernen, wenn der jeweilige Elementdämon umgekommen ist und seine Macht an den jeweiligen Blutsdämonen abgibt. Dana dachte eine Weile darüber nach, wärend Ryuga sich an seinen Bruder wandte und irgendetwas unter vier Augen besprach. Ihr war das relativ egal. Sie war immer noch ganz benommen, von allem wegen dem, was sie an diesem einen Tag erlebt hatte. Das einzige, was sie noch wahrnahm war das leise Tropfen von den Höhlenwänden. Pitsch – Patsch – Pitsch…
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Kira zupfte Dana plötzlich an der Schulter: „ Du - Dana?“ Langsam erwachte sie aus ihrer Trance. „ Was gibt’s?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre kleine Schwester recht besorgt aussah. „ Glaubst du, dass Ryuga und Scream uns etwas antun werden?“ Dana schüttelte den Kopf; „….ich glaube es nicht….wie kommst du darauf?“ Kira zitterte ein wenig. Kein Wunder – es war ziemlich kalt in der Felsenhöhle. Dana zog sie ein wenig näher neben sich, ans Feuer. „Scottie sagt, dass die vom Blutreich böse zu uns sind und dass wir aus dem Grund auch schon unser ganzes Leben lang durchs Land reisen.“ Dana erklärte sanft: „Nicht alle sind böse. Es gibt Ausnahmen. Weißt du, vor langer Zeit hatte der Kaiser des Blutreichs Streit mit dem König des Schattenreichs. Der Kaiser des Blutreichs, Tentagor, wollte ein Bündnis mit dem Schattenreich schließen, um dann alle anderen großen Reiche zusammmen zu erobern. Doch der König des Schattenreichs, Belarot, war strigt dagegen. Seine Soldaten wollte er nicht für ein solch grausames Projekt hergeben. Tentagor wurde daraufhin sehr wütend. Er sagte; wenn du dich uns nicht anschließt, dann wird das auch der Untergang für dein eigenes Volk sein! Belarot sammelte seine Truppen. Jeder, der kämpfen konnte, wurde gebraucht. Der Krieg ging viele Jahre. Bis Tentagor zu der schrecklichsten Waffe seines Volkes griff. Er scharte alle Elementsdämonen und Blutsdämonen seines Reiches um sich. Sie vollzogen ein geheimes Ritual um ein grauenhaftes Monster, welches in den Tiefen des Abgrunds haust, aus seinem ewigen Schlaf zu wecken. Das Monster erhob sich und zerstörte alles – die Bewohner, die Dörfer, die Tiere, die Wälder. Kein Mensch hat überlebt und auch kein Dämon. So hat es mir Grey immer erzählt.“ Kira hatte sich bereits in eine der Decken gewickelt und war eingeschlafen, als Ryuga und Scream zurückkamen. „Dana wir wollen mit dir reden.“ Folgsam stand sie auf und schritt zu ihnen: „Um was geht’s?“ Scream räusperte sich: „Wenn ihr wollt, können wir euch bis zur Grenze des Erdreiches begleiten. Außerdem…wollen wir, dass du Phobos und Nomos bekommst.“ Dana betrachtete die beiden verwirrt: „ Wer oder was ist Phobos und wer oder was ist Nomos?“ Ryuga pfiff und der Rexes, den sie aus dem Roxlager befreit hatte kam in die Höhle getrabt. Er bellte freudig, als er Dana sah und lies sich mit dem Schwarz wedelnd neben ihr nieder. Ein zweiter Rexes, auf dem Scottie aufsaß kam hinter Phobos hergetrottet. „Phobos scheint eine Menge Vertrauen in dich zu haben und Scottie hat sich bereits mit Nomos angefreundet. Außerdem haben wir momentan sowieso zu viele Rexes. Wir haben das Roxlager nochmals abgesucht“, sagte er auf Danas fragenden Blick hin, „ …also betrachte ihn als Dankeschön, dafür dass du uns gerettet hast.“ Dana streichelte den Rexes: „….danke….“ Kira sah ganz aufgeregt zu den anderen: „ Heißt das, ich darf HATE haben?!?!“ Als Dana dies bejahte, jubelte Kira freudig auf. Scottie wurde langsam ungeduldig: „Also, was ist? Kommt schon! Wenn wir hier rumtrödeln, werden wir nie an unser Ziel kommen!“
Es dauerte ein wenig, bis sie losziehen konnten – kein Wunder. Es war das erste Mal, dass Kira allein auf einem Rexes ritt. Bereits beim Aufsteigen bekam sie Probleme und Scream, welcher Kira und Scottie scheinbar ins Herz geschlossen hatte, half ihr. Dana dachte nach. Bald würden sich ihre Wege trennen…. Ryuga bemerkte Danas Blick. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er, wärend die anderen abgelenkt waren. Dana fuhr erschrocken hoch: „-was?“ Er lächelte ein wenig: „Entschuldige – ich wollte dich nicht aus deinen Träumen reißen ….“ Dana erwiderte nichts darauf und begann Phobos über das samtige, schwarze Fell zu streicheln. Erst jetzt fiel ihr auf, wie tiefschwarz dieses Fell war. Schwärzer als alles, was sie bisher gesehen hat. Ryuga ging langsam zu ihr. „….sag schon. Irgendwas bedrückt dich.“, meinte er, ihr die Hand auf die Schulter legend. Dana hielt inne: „….es ist…..nichts….mach dir keine Sorgen…..mit mir ist alles in Ordnung….“ Deimos, Ryugas Rexes mit dem schneeweißen Fell und den eisblauen Augen, kam plötzlich hervor und rieb seinen Kopf an Danas Schulter. Sie wäre von der Kraft des Rexes umgeworfen worden, hätte Ryuga sie nicht aufgefangen. Röte schoss in Danas Gesicht, als Ryuga sie angrinste. Doch er wurde schnell wieder ernster: „….du solltest besser auf dich achten….wenn wir uns in ein paar Tagen nicht mehr wiedersehen, kann ich dich nicht mehr beschützen…“, er hielt kurz inne, „….und ich will nicht, dass dem Mädchen, das mir am Herzen liegt, etwas geschieht….“ Er zog sie sanft an sich. So standen sie eine Weile rum, bis Scottie auf Nomos, dem Rexes, der mehr Ähnlichkeit mit einem Fuchs, als mit einem Wolfswesen hat, zurückkam. Er stutzte kurz, als er Dana und Ryuga sah und die beiden sprengten sofort auseinander. „Äh – ich wollte eure traute Zweisamkeit ja nicht stören….“, sagte Scottie, sich das Lachen verkneifend, „ Aber wir wären Bereit zum Aufbruch. Kommt ihr?“ Dana nickte und bestieg Phobos, als Scream und Kira zu ihnen ritten. „Kanns losgehen?“ Zur Antwort ritt Ryuga in voller Geschwindigkeit an allen auf Deimos vorbei, sodass man die beiden nur noch als hellen Blitz wahrnehmen konnte. Dana lachte laut auf und trieb Phobos zur Eile an, um ihn endlich einzuholen. Die Wälder und Wiesen zogen an ihr vorbei und wechselten sich nun mit Feldern oder kleineren Dörfern ab. Hie und da zog sich ein kleiner Bach durch die grüne Landschaft und am Horizont kamen mehr und mehr die Berge die das Erd- vom Schattenreich trennten, zum Vorschein. Langsam kam Ryuga in ihre Sichtweite und Dana zog an ihm mit Leichtigkeit vorbei. Doch als sie sich umdrehte, waren er und Deimos verschwunden. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte sie, dass sie die beiden verloren hätte, als plötzlich Deimos vor ihr auf dem Boden aufkam, unbeschadet, zusammen mit Ryuga, der ihr im Vorbeireiten die Zunge rausstreckte. Das konnte sich Dana nicht einfach gefallen lassen und auch Phobos schien Deimos einholen zu wollen und wurde noch schneller. Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf- Rennen geworden. Fast hatte sie ihn überholt – als sie plötzlich eine Vollbremsung einlegen mussten, weil sich Scream mit seinem grimmig dreinschauenden Rexes Lumos ihnen Quer entgegen gestellt hatte. „Was soll der Scheiß?“, fragte Scream entnervt, doch er bekam keine Antwort, denn Ryuga und Dana kugelten sich vor Lachen. Dana wäre sogar fast vom Sitz gefallen, hätte Phobos sie nicht in den Sattel zurückgeworfen. „Das war echt unverantwortlich von euch, verdammt!“ „Scream….tu nicht so, als würdest du keinen Spaß verstehen!“, erwiderte Ryuga, der sich wieder einigermaßen gefasst hatte. „…ich hab ja nix gegen Spaß…“, gab Scream, ein wenig besänftig zu, „aber wenn wir euch verloren hätten oder wenn euch was passiert wäre – ach egal. Macht diesen Mist nicht nochmal, verstanden?“ Weiter ging es also in einem weitaus langsameren Tempo. Die Rexes waren langsam erschöpft, denn es war eine sehr lange Reise gewesen. Immer öfters gerieten die Freunde nun in eines der Dörfer und Städte es Erdreiches, wo immer viel hinter hervorgehaltener Hand getuschelt und mit dem Finger auf sie gezeigt wurde. Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass zwei der kaiserlichen Thronfolger des sagenumwobenen und doch gefürchteten Blutreiches in Begleitung von einer zunehmend finster gekleideten, hübschen Frau, einem lautstarken,aufgedrehten kleinen Mädchen und einem leicht wichtigtuerischem kleinem Jungen ins Erdreich kamen. Doch es machte ihnen nichts aus. „Sollen die Leute doch denken, was sie wollen….“,dachte Dana, als ein altes Bauernweib, dem bereits jede Menge Zähne fehlten, auf sie zeigte und ihre Freundin fragte, ob sie etwas von einer kaiserlichen Hochzeit wüsste. Dana war sichtlich genervt davon. „…warum denken die bloß alle, dass zwischen Ryuga und mir was läuft-? Äääh – oder zwischen Scream und mir….“ Sie ertappte sich selbst öfters dabei, wie sie Ryuga anstarrte und verfluchte sich selbst dafür.
„Lasst uns eine Rast machen…“, meinte Scream irgendwann und deutete in Richtung eines der Gasthäuser des Erdreiches. Es war aus Lehm gemacht und sah bereits ein wenig brüchig aus. Doch der Eindruck täuschte, denn die Gaststube war warm und einladend. Die Menschen des Erdreiches waren alle sehr handwerklich begabt. Nach ihrer Arbeit gingen sie für gewöhnlich ins Gasthaus, niemand kochte daheim. Aus diesem Grund waren die Gasthäuser im Erdreich auch enorm groß. Es war ziemlich überfüllt. Die Wirtin, eine gutmütige alte Dame mit wettergegerbten Gesicht, brachte sie ins Hinterzimmer, wo es etwas ruhiger war. Sie tischte ihnen reichlich zu Essen auf – Brot und Speck, Käse, Fisch, Wein und Bier, Würstchen und Nudelsuppe – alles vom Feinsten gewürzt, denn die Bürger des Erdreiches waren fantastische Köche. Wärend sie da saßen sprachen sie nicht viel, mit Ausnahme von Kira, welche ja sowieso nie stillhalten konnte. Ihr Mundwerk lief ununterbrochen – und das selbst wenn sie schlief. Nachdem die alle gegessen und getrunken hatten, beschlossen sie, sich noch ein wenig auszuruhen. Scream und Scottie gingen schließlich raus, um die Rexes zu füttern. In diesem Moment schlief Kira endgültig ein. Leise schnarchend lehnte sie sich an Ryuga (welcher darüber nicht grade glücklich wirkte). Dana lächelte. Leise flüsterte sie, um Kira nicht zu wecken: „ Sie scheint dich zu mögen.“ Ryuga grummelte: „ ….schön und gut, aber wir wollen bald aufbrechen. Und wenn sie auch so einen Tiefschlaf hat, wie du…“ Dana verdrehte die Augen: „Hey, ich bin bei unserer letzten Rast wenigstens aufgewacht. Du lagst ja halb im Koma – wir mussten dich drei Mal wecken und selbst dann bist du immer noch nicht wach geworden.“ „Vielleicht solltest du ihn das nächste Mal wachküssen.“, Scottie war wieder da und grinste frech. Dana warf ein Kissen nach ihm, welches er locker fing. „Wie auch immer – die Pause ist vorbei. Wir wollen weiter.“ Ryuga stand auf. Kira sackte weg und schlief auf dem Boden weiter. „… na toll…“ Scottie, welcher ja bereits Erfahrung mit seiner Schwester hatte, holte einen Eimer Wasser und schüttete diesen über Kiras Kopf – welche laut fluchend Wach wurde. Den Rest des Tages sprach sie nicht mehr mit ihm, aber das war Scottie auch Recht. Gegen Abend erreichten sie endlich das Felsengebirge. Von hier aus war es für Ryuga und Scream nicht mehr weit bis zur Hauptstadt des Erdreiches. Die Zeit des Abschieds war gekommen. Irgendwas in Dana wollte Ryuga nicht verlassen. Sie mochte ihn sehr und hatte sich bereits an ihn gewöhnt. Sie konnte sich die Reise ohne ihn nicht vorstellen. Langsam stieg sie von Phobos ab, ebenso wie die anderen. Scream schüttelte ihr die Hand. Er vertraute ihr immer noch nicht. Ihre Geschwister umarmte er kurz, alle beide. Wärendessen verabschiedete sich Dana von Ryuga. Sie wusste nicht ganz, was sie sagen sollte. Ryuga zog sie in seine Arme. „Pass gut auf dich auf…“, flüsterte er ihr ins Ohr. „...das…das werde ich….“ Sie war traurig, man konnte es an ihrer Stimme hören: „…L-leb wohl… ich….ich werde dich vermissen…“ „ Ich dich auch…“, Ryuga küsste ihre Hand kurz, bevor er zu Deimos zurückging. Dana bestieg Phobos und warf Ryuga und Scream noch einen letzten Blick zu, bevor sie den Weg einschlugen, der sie über das Gebirge bringen sollte, „Kommt.“ Der Pass war nicht ungefährlich – es gab nur einen einzigen, schmalen Weg, der an einer bröckeligen Felswand entlangführte. Daneben lag ein scheinbar bis ins Unendliche reichender Abgrund. Die Rexes waren von der langen Reise bereits sehr erschöpft. So konnten sie nicht fliegen. Vorsichtig ritt Dana voran, Kira folgte ihr und Scottie bildete den Schluss. Sie schwiegen, die ganze Zeit über. Selbst Kira schien zu merken, dass sie lieber nicht reden sollte, schon gar nicht über Ryuga und Scream.
Es wurde zunehmend kälter, je länger sie ritten. Langsam kam der höchste Punkt des Gebirgskamms in Sicht – es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sie das Schattenland erblicken. Einige seltsame Laute schallten von fern her. Sie klangen mehr wie ein Grunzen, als wie eine Stimme. Dana und ihre Gefährten ritten trotzdem weiter, als eine unfreundliche Stimme erklang: „HEY! Wer seid ihr?“ Gesprochen hatte ein Bergtroll. Dana hätte ihn gar nicht erkannt, wenn Phobos nicht angehalten und ihn beschnüffelt hätte. Der Bergtroll war klein. Seine großen gelben Augen blickten sie heimtückisch an. Die Haut des Trolls war lederartig und braun wie Dreck. Die wenigen Haare auf seinem Kopf standen ihm zu Berge und er hatte klumpartige, verhornte Füße. Er lief ein wenig geduckt, was ihn noch hinterhältiger aussehen ließ. „Wir sind Bürger des Schattenlandes und wollen nach Hause…“, sagte Dana ein wenig perplex. Es geschah nicht jeden Tag, dass ein Troll, der kleiner war als sie, ihren Rexes anhielt. Der Troll lachte. Es war ein trockenes, kaltes Lachen: „ Ihr sollt zum Schattenland gehören? HA! Dass ich nich lache! Zeigt mir doch mal das Zeichen, hm?“ Ein wenig entnervt nahm Dana ihr Halsband wieder ab. Der Bergtroll machte große Augen. „Es ist wahr! Dann verzeiht mir, verzeiht dem alten Wilmot, dass er sie aufgehalten habe…“ Dana vertraute diesem Wesen nicht richtig. „….schon….ok…..“ Der Troll verbeugte sich, was aufgrund seines dicken Bauches nicht grade einfach war. „Dürfte ich Mylady zu unserem Reich geleiten?“ Das nervte Dana: „ Hör auf uns zu siezen und lass uns einfach vorbei.“ Der Troll betrachtete sie neugierig: „Nicht Siezen? Das gehört sich aber nicht für sie, Miss Dana Dragorea.“ Dana ritt an ihm vorbei und blieb plötzlich stehen. „Warte – woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie argwöhnisch. Ihr fiel auf, dass der Troll Tränen in den Augen hatte. Das war seltsam, denn Trolle hatten eigentlich keine solchen Gefühle. „ Miss Dana, Miss DANA…. Ich habe seit Jahren gewartet, dass ihr nach Hause zurückkehrt! Ich und so viele andere, die verblieben sind! Ihr seid die Thronerbin, alle dachten ihr seid verstorben. Wir warteten ewig und nun… nun seid ihr endlich wieder da!“ „Ich...ich soll die Thronerbin sein? Nein….das….“ „Kommt schon.“, sagte Dana zu Kira und Scottie. Ohne Wilmot weiter zu beachten ritt sie weiter. Der Troll winkte ihnen nach.“…was für eine Zeitverschwendung…“, dachte Dana entnervt. Langsam kam das Schattenreich in Sicht. Von einem der Feslen sahen sie auf ihre alte Heimat. Verkohlte Wälder, Geisterdörfer – und doch glaubte Dana nicht, dass dieses Land unbewohnt war. „Trauriger Anblick, nicht wahr?“, ertönte eine Stimme. Dana wirbelte herum. Gesprochen hatte ein Elb. Ein Wesen, von der ungefähren Größe und Statur eines Menschen. Er hatte spitze Ohren, lange schwarze Haare die in der Mitte gescheitelt waren und trug einen Bogen und Pfeile bei sich. Elben sollte es angeblich viele im Schattenland gegeben haben und die Klänge ihrer Musik sollen das gesamte Tal erfüllt haben. Grey hatte das zumindest immer behauptet.. „…wer bist du?“, fragte Dana misstrauisch. „Mein Name ist Rhea. Ich war einst einer eurer Diener…“ Dana verdrehte die Augen: „Ja, klar. Wer’s glaubt…“ Sie ritt weiter doch Scottie blieb stehen. „Was wenn er und der Troll die Wahrheit sagen?“ Der Elb folgte ihnen: „Ich sage die Wahrheit. Und ich bin nicht der Einzige, der den Angriff der Bestie des Blutreichs überlebt hat…“ Dana hielt Phobos an. Ohne sich umzudrehen fragte sie: „Ist das Wahr…?“ Sie sprach mehr zu sich, als zu irgendeinen anderen. Trotzdem antwortete der Elb: „ Wenn ihr wollt, bringe ich euch zu den verbliebenen eurer Untertanen, Lady Dana Dragorea.“ Er verbeugte sich vornehm. Dana wollte diesem Wesen nicht recht glauben. Andererseits – wenn es tatsächlich Überlebende gibt – vielleicht sind ihre Eltern auch noch am Leben? Dana gab sich einen Ruck: „ Na gut. Bring uns zu ihnen. Und wehe dir, wenn du uns belogen hast….“